Dauerausstellung Das Leben Christi
Die Exponate geben die Lebensgeschichte Jesu von Nazareth wieder. Gotische und barocke Gemälde, Plastiken und Statuen stammen aus den Kirchen und Pfarren der Brünner Diözese. Den Glanzpunkt der Ausstellung stellt das gotische Bild der Madonna von Eichhorn aus den 40er Jahren des 14. Jahrhunderts dar.
Ausstellungen
Seit der Neueröffnung des Museums nach dem Jahre 2006 fanden bereits mehrere Ausstellungen statt, die in den attraktiven Räumen der Krypta unter der St.-Peter-und-Paul-Kathedrale in Brünn installiert wurden.
Madonna von Veveří (Eichhorn)
Das Bild ‒ Maria mit dem Jesuskind in den Armen − ist um das Jahr 1345 entstanden und wird dem Kreis des Meisters des Hohenfurther Altars zugeschrieben, der zwischen den Jahren 1340 und 1360 auf dem königlichen Hof in Prag wirkte. Der Besteller dieses Werkes ist nicht bekannt ‒ es kann der Kaiser Karl IV. oder sein Bruder Johann Heinrich, der mährische Markgraf, gewesen sein. Das Madonnenbild geht von den italienisch-byzantinischen Vorbildern aus, sein Autor war jedoch sehr gut auch mit der französischen Malerei vertraut. Der französische Einfluss ist an der Mariafigur zu sehen ‒ im Unterschied zu den Ikonenbildern hüllt ihren Kopf kein Schleier. Auf dem aufgelösten Haar hat sie eine Krone mit dem Motiv der Eichenblätter aufgesetzt.
Die Krone präsentiert die Jungfrau Maria als Königin des Himmelreiches; das Diadem symbolisiert die Jungfräulichkeit Mariä und ihre Verlobung mit der Kirche Christi. Die Farben ihres Gewands verbergen gleichfalls einen symbolischen Sinn. Das Rot ist die Farbe des Bluts und der Kraft ‒ im Mittelalter galt es als Farbe der königlichen Majestät. Das Blau symbolisiert den Himmel, das Weiß die Unschuld und Jungfräulichkeit Mariä. Die goldene Farbe des Hintergrunds steht für das Neue Jerusalem und seinen Schein in der Ewigkeit.
Der Distelfink in den Händen Jesu versinnbildlicht mehrere Bedeutungen. Im 14. Jahrhundert symbolisiert der Distelfink die tiefe und intime Beziehung zwischen zwei Personen. Der Distelfink weist auch auf das künftige Leiden Christi hin. Einer mittelalterlichen Legende nach hat ein Distelfink auf dem Kalvarienberg einen Dorn vom Kopf Christi ausgerissen und der Bluttropfen, der auf das Vögelchen tropfte, hat ein für allemal seinen Kopf gefärbt.